
Sonnensegel richtig montieren, worauf sollte geachtet werden?
Ein Sonnensegel liefert mehr als nur Schatten. Über einer Terrasse oder einem Balkon gespannt, schafft es einen geschützten Raum, bietet Sichtschutz und hält Sonne und Regen ab. Doch damit Sonnensegel ihre Qualitäten ausspielen können, müssen sie sehr stabil und korrekt befestigt werden. Wir erklären Ihnen, worauf Sie achten müssen: Welche Seile können Sie verwenden? Welchen Neigungswinkel braucht das Segel? Wie beschatte ich meine Terrasse? All diese Fragen beantworten wir kurz und verständlich.
Die Masten
Ein Sonnensegel benötigt ein solides Fundament und stabil darin verankerte Masten aus Aluminium oder Edelstahl. Installieren Sie Ihr Beton- oder Schraubfundament tief genug in der Erde, ohne dabei eventuelle Wasser-, Strom- oder Gasleitungen im Boden zu beschädigen. Mit einem Erdbohrer ersparen Sie sich das mühsame Ausheben mit dem Spaten. Wichtig ist die korrekte Einstellung der Masten, nur dann lässt sich der Stoff straff spannen. Halten Sie die Winkelhalbierende ein; die Masten müssen also genau zwischen den Befestigungspunkten des Segels liegen. Diese Mitte – die Winkelhalbierende – liegt nicht unbedingt genau entlang der diagonalen Ecken des Segels. Die Masten werden leicht nach aussen geneigt. Sie sollten auf Spannung sein, sich leicht biegen und nicht in der Bodenhülse bewegen. Masten, die mit Wandschellen an einer Wand montiert sind, dürfen sich nicht biegen.
Befestigung an einer Wand
Befestigen Sie eine tragfähige, wetterbeständige Verankerung im entsprechenden Mauerwerk und achten Sie auf Details. Verwenden Sie Zubehör aus Edelstahl sowie Injektionsmörtel für professionelle Bauprojekte. Masten mit Gleitschiene rüsten Sie mit hochfesten Blindnieten aus V2A-Stahl aus. Planen Sie en individuelles Segel, dann messen Sie zunächst die genaue Größe und Form aus. Planen Sie die Position der Befestigungspunkte entsprechend. Verankern Sie die Befestigung und hängen Sie das Spannmaterial ein. Stellen Sie die Segelspanner auf eine mittlere Längenposition und die Flaschenzüge auf eine Länge von dreißig bis vierzig Zentimeter ein. Segeltücher in Standardgrössen befestigen Sie hingegen Schritt für Schritt mithilfe des Segels. Die Wandhalter benötigen einen gewissen Abstand zum Boden. Wir empfehlen eine Höhe zwischen zwei Meter siebzig und drei Meter fünfzig. Haben Sie nur zwei Befestigungspunkte an der Wand, dann setzen Sie diese unterschiedlich hoch. So optimieren Sie den Wasserabfluss. Planen Sie umso mehr Gefälle ein, je grösser das Segel ist. Achtung: hängt das Segel wandseitig zu hoch, dann fallen Sonnenstrahlen oder Regen seitlich unter die Beschattungsfläche. Bei einer niedrigen Wandbefestigung sind höhenverstellbare Masten und Stangen notwendig. Generell gilt, je niedriger die Befestigungshöhe, desto schwieriger wird es, ein optimales Gefälle für die Segelanlage zu installieren. An Hauswänden mit einem niedrigen Traufpunkt lassen sich die Befestigungen auch an den Dachpfannen anbringen. Mit einer eingeschweissten Versteifungsrippe im Schweissnahtbereich erhöht sich die Biegesteifigkeit dieser Halterung. Übrigens bietet bei einer Terrasse ein Sonnensegel aufrollbar eine gute und flexible Lösung.
Die Terrasse
Vielleicht möchten Sie statt des Gartens Ihre Terrasse beschatten? Liegt die Terrasse tiefer als Ihr Garten, empfehlen wir Masten mit Höheneinstellung und einer maximalen Länge von 2,5 Metern. Lassen Sie die Masten komplett in die Bodenhülsen ein, füllen Sie keinen zusätzlichen Kies ein. So gleichen Sie den Höhenunterschied zwischen Terrasse und Garten aus. Liegt die Terrasse höher als der Garten, nehmen Sie entsprechend längere Edelstahlrohre. Montieren Sie die Wandbefestigung im Abstand von mindestens dreissig Zentimetern zur Mauerecke. Bohren Sie nie in den Rollladenkasten oder einen Fenstersturz aus Metall und achten Sie auf ausreichende Entfernung zum Fensterrahmen. Können Sie nicht in die Hauswand bohren, dann sind Standfüsse für die Rohre eine gute Alternative.
Die Seile
Die Segel sollen viele Jahre lang Wind und Wetter trotzen. Entsprechend hochwertig muss auch das verwendete Tauwerk sein. Nicht alle Seile aus dem Yachtbau oder der Kletterszene sind bedenkenlos einsetzbar, da sie zu elastisch sein können. Fachhändler arbeiten mit entsprechenden Herstellern zusammen.
Eigenschaft | Vorteil |
Arbeitsdehnung des Seils unter fünf Prozent | Spannung des Segeltuchs bleibt bestehen, schneller Wasserabfluss ist gewährleistet |
Bruchfest | Tauwerke können Zugkräfte von über einer Tonne standhalten |
Wasseraufnahme unter zwei Prozent | Witterungsbeständigkeit und Festigkeit bleiben beim langjährigen Outdoor-Einsatz erhalten |
Scheuerfest | Tauwerk lässt sich mit einem Flaschenzug oder einer Winsch spannen |
Geschmeidig | Schlaufen für Seilklemmen lassen sich einfach anbringen |
Straff spannen
Die Segel müssen unbedingt straff gespannt sein, nur so können sie dem Wetter trotzen. Wird das Tuch vom Wind aufgebläht, wirken punktuell gewaltige Zugkräfte auf die Befestigungsmaterialien. Ein weiteres Problem eines hängenden oder faltigen Segeltuchs ist der Regen. Bei stärkerem Niederschlag entsteht schnell ein Wassersack: In einem durchhängenden Teil des Segeltuchs sammelt sich das Wasser und kann durch sein Gewicht das Gewebe irreparabel beschädigen.
Einfach und komfortabel lässt sich das Segel mit einem Seil- oder Flaschenzug spannen. Eine Kombination aus Segelspannern und Karabinern funktioniert ebenfalls sehr gut; wir empfehlen hier den vorsichtigen Einsatz von Spanngurten. Idealerweise haben Sie einen Mast mit einem Flaschenzug (vierfach) und einen höhenverstellbaren Mast(dreifach) ein. Bei Kurbelpfosten können Sie eine Winsch verwenden. Es ist auch möglich, nur Karabinerhaken ohne Segelspanner einzusetzen. Dann wird das Tuch straff mit den Karabinerhaken in die Öse der Wandbefestigung eingehakt. Das Segel gibt jedoch nur noch geringfügig nach, diese passgenauen Arbeiten sollten Profis ausführen.
Weitere Tipps
- Planen Sie Ihre Beschattungsanlage mit genügend Vorlauf. Sind die Betonfundamente und Wandbefestigungen erst einmal gesetzt, kann die Anlage nur noch mit sehr grossem Aufwand umgebaut werden.
- Beginnen Sie den Aufbau möglichst vor den heissen Tagen.
- Legen Sie fest, zu welcher Uhrzeit und in welcher Jahreszeit Sie von der Sonne bestmöglich geschützt sein möchten.
- An sehr windigen Standorten empfehlen wir ein Sonnensegel aufrollbar oder ein kleineres Sonnensegel.
- Installieren Sie die Anlage flexibel und komfortabel. Nutzen Sie höhenverstellbare Masten, Flaschenzüge oder ein Sonnensegel aufrollbar.
Fazit
Eine Sonnensegelanlage ist praktisch, robust und wetterbeständig. Mit ihren leuchtenden oder diskreten Farben bilden die Segel auch optisch ein Highlight. Gefertigt aus hochwertigen Outdoor-Stoffen bieten die Tücher Schutz vor neugierigen Blicken und halten Sonne oder Regen ab. Mit unseren Tipps gelingt Ihnen der Aufbau. Gerne stehen wir Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Rufen Sie an, wir freuen uns auf Sie.